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reFuels - Kraftstoffe neu denken

reFuels - Kraftstoffe neu denken

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Einleitung

Der anthropogene Klimawandel, hohe Treibhausgasemissionen und die Transformation der Mobilität sind aktuelle Herausforderungen für unsere Gesellschaft. Sie verdeutlichen, dass Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz keine Trends sein dürfen, sondern langfristig gedacht werden müssen.
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Herausforderung Verkehrswende

Das Klimaschutzgesetz der Bundesregierung hat die folgenden Ziele:
  • Bis zum Jahr 2030 sollen die Treibhausgasemissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um 65 Prozent reduziert werden.
  • Im Jahr 2045 soll Deutschland vollständig klimaneutral sein.
Deshalb müssen die Treibhausgas-Emissionen in allen Bereichen reduziert werden – insbesondere auch im Verkehrssektor. Denn dieser trägt in Deutschland zu rund 20 Prozent der gesamten Treibhausgasemissionen (THG) bei.
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Wie kann der Verkehrssektor also in Anbetracht der vielfältigen Verkehrsträger langfristig CO₂-neutral werden?

Die Antwort: Es bedarf eines Umdenkens im Bereich der Mobilität sowie innovativer Lösungen und Antriebsformen.

Die Elektromobilität ist eine dieser Lösungen. Kann sie jedoch die einzige Lösung sein? Braucht es nicht mehrere sich ergänzende Lösungsansätze?
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reFuels erklärt

Schließlich sollte das Ziel sein, alle Mobilitätsformen CO₂-neutral zu gestalten und unabhängig von fossilen Rohstoffen zu machen. Deshalb benötigen wir auch Lösungen für bestehende und nicht elektrifizierbare Verkehrsträger. Hierfür sind reFuels ein essentieller Baustein. Aber was sind reFuels eigentlich?
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reFuels steht für renewable energy fuels. Dies sind regenerative, flüssige Kraftstoffe, die aus erneuerbaren Energiequellen und Rohstoffen hergestellt werden.

Als Alternative zu fossilen Kraftstoffen können reFuels auf dem Weg zu einer CO₂-neutralen Mobilität ein entscheidender Baustein sein. Denn mit reFuels können Verbrennungsmotoren betrieben und zugleich CO₂-Emissionen eingespart werden.
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Forschungsaktivitäten im Projekt

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Herstellung von reFuels

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reFuels sind synthetische Kohlenwasserstoffe.
Sie werden deshalb als erneuerbare Kraftstoffe bezeichnet, weil die zur Herstellung notwendigen Ausgangsstoffe (Kohlenstoff und Wasserstoff) aus erneuerbaren Quellen stammen.

Als erneuerbare Quellen für den Kohlenstoff dienen organische Reststoffe, Biomasse oder Kohlenstoffdioxid.

Zusätzlich wird Wasserstoff benötigt. Dieser wird aus Wasser und grünem Strom gewonnen.

Auf dem Campus Nord des KIT befinden sich zwei Syntheseanlagen zur Herstellung von reFuels: die bioliq®-Anlage und das Energy Lab 2.0.

Scrollen Sie weiter, um die Anlagen zu erkunden.
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bioliq®-Anlage

Was sind Advanced Biofuels und wie werden sie hergestellt?

Energy Lab 2.0

Was sind E-Fuels und wie werden sie hergestellt?

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Herstellung - Advanced Biofuels

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Sogenannte advanced biofuels sind fortschrittliche synthetische Kraftstoffe der zweiten Generation, die nachhaltig aus Biomasse hergestellt werden.

Als Biomasse dienen Rest- und Abfallstoffe der Land- und Forstwirtschaft. Anders als bei Biokraftstoffen der ersten Generation konkurriert die Synthese dieser fortschrittlichen Kraftstoffe nicht mit dem Anbau von Nahrungs- und Futtermitteln auf landwirtschaftlichen Flächen.
Die Biomasse wird in einem bestimmten Verfahren zu flüssigen Kraftstoffen verarbeitet (Biomass-to-Liquid, kurz: BtL).

BtL-Kraftstoffe bieten gegenüber Bioethanol und Biodiesel Vorteile, denn sie decken eine breite Palette von Kraftstoffarten wie Kerosin, Diesel und Ottokraftstoffen ab.

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Besonders geeignet ist zellulosereiche, trockene Restbiomasse (Stroh, Restholz) aus Land-, Forstwirtschaft und Landschaftspflege.

Als Rohstoff wird in der bioliq®-Anlage auf dem Campus Nord des KIT daher Stroh verarbeitet.
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Um die trockene Biomasse im bioliq®-Prozess optimal auf die Pyrolyse vorzubereiten, wird sie zuerst klein gehäckselt. Dann wird sie bei ca. 500 °C in einem Doppelschneckenmixreaktor innerhalb von Sekunden zu heißen Pyrolysedämpfen und Schwelteer-Koks umgesetzt. Der Koks wird nach der Umsetzung abgeschieden und die Pyrolysedämpfe abgekühlt und auskondensiert. Der wässrige Anteil wird hierbei abgetrennt. Es verbleiben ein öliger Anteil, das Pyrolyseöl und ein Feststoffanteil, der Koks. Beide Komponenten werden nun in einem bestimmten Verhältnis miteinander vermischt und ergeben einen energiedichten und für die Weiterverarbeitung fließfähigen Biosyncrude.
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Ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Kraftstoffherstellung ist die Energieverdichtung der Biomasse mittels Pyrolyse zum Biosyncrude. Hierbei wird der Energiegehalt der Biomasse im Verhältnis zum ursprünglichen Volumen „verdichtet“. Statt hohe Aufkommen an voluminöser Biomasse zur Weiterverarbeitung in eine Raffinerie transportieren zu müssen, kann durch die Umsetzung mittels Pyrolyse das Volumen der Biomasse reduziert und der Energiegehalt im Biosyncrude in Relation zum ursprünglichen Volumen erhöht werden. Auf diesem Weg ist es auch möglich, hohe Transportkosten und unnötige CO2 Emissionen zu vermeiden.  
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Der Biosyncrude wird in diesem Verfahrensschritt zu Synthesegas weiterverarbeitet. Dazu wird er in einem Flugstromvergaser unter hohem Druck und mit heißem Sauerstoff zerstäubt und bei ca. 1200°C zu einem teerfreien, methanarmen Rohsynthesegas umgesetzt. Der Aschegehalt der Biomasse wird als Schlacke während des Prozesses abgetrennt. Der Prozess erfolgt unter Drücken, die von der nachfolgenden Synthese bestimmt werden. Fischer-Tropsch-Synthesen erfordern Prozessdrücke bis zu 30 bar, Methanol- oder Dimethylether-Synthesen (DME) bis zu 80 bar. Der bioliq®-Pilotvergaser kann in der Stunde etwa eine Tonne Brennstoff umsetzen, und erreicht Druckstufen von 40 und 80 bar. Bei der Umsetzung des Biosyncrude zum Rohsynthesegas wird das H₂/CO Gemisch im Verhältnis 1:1 erhalten.
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Die Gasreinigung des Rohsynthesegases ist notwendig, um mögliche Partikel und Störstoffe zu entfernen und um CO2 abzutrennen. Für die Gasreinigung wird ein Hochdruck-Hochtemperaturverfahren eingesetzt, das am KIT entwickelt wurde. Zuerst wird bei 800 °C die Partikelabscheidung (Asche, Koks, Ruß) mit keramischen Filterkerzen vorgenommen. Anschließend werden bei ca. 500 °C in einem Festbettabsorber NaHCO3, Na2CO3•2 H2O, Sauergase (HCl, H2S), Alkalien und Schwermetalle abgetrennt. Ein nachgeschalteter katalytischer Konverter dient der Zersetzung organischer und stickstoffhaltiger Stoffe wie HCN und NH3.
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Die Kraftstoffsynthese erfolgt zweistufig über Dimethylether (DME) als Zwischenprodukt, für dessen Synthese ein Wasserstoff zu Kohlenmonoxid-Verhältnis von etwa 1:1, wie es aus der Biomassevergasung üblicherweise auftritt, vorteilhaft ist. Dies bedeutet eine Vereinfachung gegenüber der derzeitigen, mehrstufigen Verfahrensweise. Die DME-Synthese läuft bei ca. 250 °C und einem Druck von etwa 55 bar ab. Das DME wird dann in der Pilotanlage direkt weiter zu einem hoch-oktanigen Motorenbenzin umgesetzt. Hier erfolgt eine zeolithkatalysierte Dehydratisierung, Oligomerisierung und Isomerisierung bei Temperaturen von ca. 350 °C und einem Druck von ca. 25 bar. In Anlehnung an bekannte Prozesse (Methanol to Gasoline, kurz: MtG) wird dabei mit hoher Selektivität ein Kraftstoff mit Benzinqualität erhalten. Nicht umgesetztes Synthesegas wird über eine Gasrückführung in den Reaktor zurückgeführt.
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Herstellung - E-Fuels

Erkunden Sie die Anlagen des Energy Lab 2.0 und erfahren Sie auf den weiteren Seiten, was E-Fuels sind und wie sie hergestellt werden
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Direct Air Capture (DAC)

Die DAC-Anlage dient der CO₂-Bereitstellung. Das CO₂ wird direkt aus der Umgebungsluft entnommen.

Für die Entnahme wird zum einen elektrische Energie hauptsächlich zur Bewegung des Luftstroms und zum anderen thermische Energie zur Desorption benötigt. Die elektrische Energie wird aus der allgemeinen Stromquelle des Prozesses bereitgestellt. Die Wärme wird aus Abwärme der PEM-Elektrolyse, der Synthese und der katalytischen partiellen Oxidation gewonnen. Dadurch fallen mehrere Energie-ströme mit unterschiedlichen Temperaturen an. Es wird davon ausgegangen, dass diese für den Wärmebedarf der DAC-Anlage ausreichen.

Dampfelektrolyse (rSOC)

Das reversible Hochtemperatur-Feststoffelektrolyt-System liefert im Elektrolysemodus aus 150 kW(AC) bis zu 3.6 kg/h Wasserstoff auf Umgebungsdruck oder kann im Brennstoffzellenmodus aus 5,3 Nm3/h Erdgas oder synthetischem Methan etwa 20 kW(AC) Strom erzeugen. Am KIT wird die Einbindung des Systems im Kontext der fluktuierenden Erneuerbaren Energie untersucht und arbeitet direkt der Power-to-Liquid-Anlage zu.

PEM-Elektrolyse

Am Energy Alb 2.0 wird die Einbindung einer PEM-Elektrolyse in die Prozessketten zur Erzeugung flüssiger Kraftstoffe untersucht.
Der Protonen-Austausch-Membran-Elektrolyseur (kurz: PEM- Elektrolyseur) dient als Wasserstoff (H₂)-Quelle.

Die am KIT installierte PEM-Elektrolyse hat 100 kW(AC) Nennleistung und wird bei etwa 180 kW(AC) betrieben. Im Überlastfall mit bis zu 300 kW(AC) liefert sie bis zu 4,9 kg/h H₂. Der Wasserstoff entsteht dabei auf Druck – mit bis zu 50 bar.

1MW-Photovoltaik-Feld

Hier stehen 102 Tische mit je 40 Solarmodulen. Das Zusammenspiel der neusten Generation von diesen Modulen, Stromrichtern und Speichermedien wird hier untersucht. Die Anlage stellt auch dem KIT Strom zur Verfügung.

E-Fuels - Power-to-Liquid (PtL)

In dieser kompakten Anlage werden aus CO₂ und Elektrolysewasserstoff über die sogenannte Fischer-Tropsch-Synthese synthetische Kraftstoffe wie Benzin, Diesel oder Kerosin hergestellt.

Da für den Prozess Strom benötigt wird, heißt er „Power-to-Fuel“ und die entstandenen Kraftstoffe heißen „E-Fuels“. Da diese synthetischen Kraftstoffe auch mittels erneuerbarer Energien hergestellt werden, können sie eine gute CO₂-Bilanz aufweisen.

Klicken Sie, um mehr über die Power-to-Liquid-Anlagen zu erfahren.


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E-Fuels sind synthetische Kraftstoffe, die mit erneuerbaren Energien aus Sonnen- und Windkraft hergestellt werden. Im sogenannten Power-to-Liquid Prozess (PtL) wird Synthesegas aus CO₂, Wasserstoff  und Strom aus erneuerbaren Energien hergestellt.

Diese E-Fuels entstehen am Institut für Mikroverfahrenstechnik (IMVT) des KIT.
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Die Herstellung von Diesel beginnt am Energy-Lab mit CO₂, Wasser und Strom aus erneuerbaren Energien.
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Das Energy Lab 2.0 – Forschung für die Energiewende

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Als Kohlenstoffquelle dient das das CO₂ aus der Umgebungsluft. Dieses wird über die Direct-Air-Capture-Anlage aus der Luft gefiltert.

Weitere Quellen für das Kohlendioxid können die Abgase großindustrieller Prozesse wie der Zement- oder Stahlherstellung sein oder biogene Quellen, wie Biogas- oder Abfallverbrennungsanlagen.

Da das CO₂, welches bei der Nutzung der E-Fuels von z.B. Schiffen, Flugzeugen oder Lkw ausgestoßen wird, zuvor aus der Luft entnommen wurde entsteht ein geschlossener CO₂-Kreislauf.

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Direct Air Capture

Mittels Direct Air Capture (DAC) kann der Umgebungsluft CO₂ entzogen werden.

CO₂ liegt mit einer Konzentration von 400 ppm in der Atmosphäre vor. Das entspricht einem Volumenanteil von 0,04 % der gesamten Gashülle der Erde.

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Neben dem CO₂ wird zur Herstellung der E-Fuels Wasserstoff benötigt.

Grüner Wasserstoff kann über die Elektrolyse von Wasser (z.B. PEM-Elektrolyse) oder Wasserdampf (Festoxid-Elektrolyse) mit grünem Strom gewonnen werden.

Beide Elektrolysetechnologien sind am Energy Lab 2.0 vorhanden.

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Die beiden Ausgangsstoffe Wasserstoff und Kohlenstoffdioxid werden im nächsten Reaktionsschritt zu Synthesegas umgewandelt.

Synthesegas ist eine Mischung aus Wasserstoff und Kohlenstoffmonoxid (CO) und ein Teil des Wasserstoffes muss genutzt werden, um CO₂ in CO umzuwandeln.

Die Herstellung des Synthesegases erfolgt über eine chemische Reaktion, der sogenannten Reverse-Water-Gas-Shift-Reaktion (kurz: RWGS), aus Wasserstoff und CO₂.
Dabei reagiert das Kohlendioxid mit Wasserstoff zu Kohlenmonoxid und Wasser.

Zudem kann auch das in der bioliq®-Prozesskette aus Biomassereststoffen erzeugte Synthesegas im Energy Lab 2.0 für die Kraftstoffsynthese eingesetzt werden.

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Das erzeugte Synthesegas wird anschließend in den Fischer-Tropsch-Reaktor geleitet.

Am Energy Lab 2.0 werden chemische Kompaktreaktoren eingesetzt, die am KIT entwickelt und vom KIT Spin-off INERATEC GmbH kommerzialisiert wurden. Diese sind im Inneren mikrostrukturiert und machen sie dadurch hocheffizient, was auch beispielsweise den Einsatz in einer containerbasierten Anlage ermöglicht. Zudem sind die Reaktoren modular aufgebaut, was eine gute Skalierbarkeit mit sich bringt.

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Bei der Fischer-Tropsch-Reaktion wird das Synthesegas über eine Kettenwachstumsreaktion in langkettige Kohlenwasserstoffe (KW) umgewandelt.

Diese Moleküle sind wesentliche Bestandteile der E-Fuels und entsprechen chemisch gesehen den Molekülen, die auch in den fossilen Kraftstoffen, wie wir sie heute kennen, enthalten sind. Das hier entstehende Produkt ist einem Erdöl also nicht unähnlich und wird auch als "synthetisches Crude" bezeichnet.
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Die Fischer-Tropsch-Synthese bringt Produkte unterschiedlicher Kettenlänge hervor. Diese lassen sich in drei Bereiche einteilen:
  1. Moleküle mittlerer Kettenlänge sind die optimalen Ausgangsstoffe für die flüssigen E-Fuels und damit das Zielprodukt
  2. zu kurze und daher gasförmige Molekülketten werden wiederverwendet, indem sie wieder der Synthesegasgenerierung zugeführt werden.
  3. sehr lange Molekülketten sind bei Raumtemperatur fest (Wachse) und können als wertvolle Produkte z.B. in der chemischen Industrie eingesetzt werden.
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Im letzten Schritt werden die Produkte aufbereitet und optimiert. Das Ziel dabei: die Produkte so zu modifizieren, dass sie der Kraftstoffnorm entsprechen und somit als Kraftstoff verwendet werden können. Hierbei werden verschiedenste chemische und physikalische Eigenschaften maßgeschneidert.

So wird die Länge der Molekülkette optimiert. Über die sogenannte „Hydrierende Spaltung und Isomerisierung“ werden Kohlenwasserstoffmoleküle mit zu langer Kettenlänge (Wachse) gespalten. Außerdem werden Verzweigungen in die Molekülketten eingebracht.

In diesem letzten Prozessschritt werden nicht nur die Produkteigenschaften optimiert, sondern es wird auch die Gesamtausbeute an Kraftstoffen erhöht. Dies gelingt, indem die Produktverteilung in den optimalen Kettenlängenbereich verschoben wird.

Je nach Betriebsparameter und eingesetzten Katalysatoren lässt sich dabei bevorzugt Kerosin, Diesel oder Benzin herstellen.

Quelle: IMVT
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Next steps

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Bislang sind reFuels nur in geringen Mengen verfügbar.
Das KIT hat deshalb im Rahmen des Projekts eine Konzeptstudie durchgeführt: auf dem Gelände der Mineraloelraffinerie Oberrhein (MiRO) könnte eine Demonstrationsanlage für reFuels entstehen. Sie könnte in einem ersten Schritt bis zu 50.000 Tonnen reFuels pro Jahr liefern.

Als Raffinerie der Zukunft soll die Anlage alle Kraftstoffarten – Kerosin, Diesel, Benzin – und Nebenprodukte wie Naphtha erzeugen.
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Zukünftig könnten reFuels bestehende Verbrennungsmotoren antreiben – nicht nur in Pkw, sondern vor allem im Schiffs- und Luftverkehr, aber auch im Schwerlastverkehr und im Güterverkehr auf Schienen. Nach Ansicht der Projektverantwortlichen sollten sie das auch. Denn sicher ist: Damit die Verkehrswende gelingt, müssen die CO₂-Emissionen im Verkehrssektor erheblich sinken. Und dazu könnten reFuels einen entscheidenden Beitrag leisten.
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Wir hoffen, unsere Webdokumentation hat Ihnen gefallen und Sie konnten ein paar Einblicke in die Forschung zu regenerativen Kraftstoffen gewinnen.
Besuchen Sie gerne unsere Projektwebseite für weitere Informationen: https://www.refuels.de/

Fragen oder Feedback?
Bei Fragen zum Projekt können Sie sich an Dr. Olaf Toedter wenden.
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Verkehrsträger

Auch im Luftverkehr müssen Lösungen gefunden werden, um die CO₂-Emissionen zu senken und sie unabhängig von fossilen Rohstoffen zu machen.
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Im Jahr 2023 sind knapp 49 Millionen Pkw in Deutschland  zugelassen – die höchste Anzahl aller Zeiten. Diese Bestandsflotte wird sich aller Voraussicht nach in den kommenden Jahrzehnten nur langsam reduzieren. Seit 2007 haben die Bestände bei fast allen Fahrzeugarten kontinuierlich zugenommen.

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Das Projekt, seine Ziele, seine Beteiligten und seine Förderer und Unterstützer

In der Forschungsinitiative „reFuels – Kraftstoffe neu denken“ am Karlsruher Institut für Technologie werden reFuels in ihrer gesamten Bandbreite betrachtet: von der Zusammensetzung und Herstellung über ihren Einsatz in der bestehenden Fahrzeugflotte (auf der Straße, auf den Schienen und auf dem Wasser) bis hin zu ihrer gesellschaftlichen Akzeptanz.

Das vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg finanzierte Projekt demonstriert, wie sich reFuels im Alltag unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeit von den Rohstoffen über die Synthese bis hin zur Nutzung einsetzen lassen.

Seit Januar 2019 wird das Projekt im Rahmen des Strategiedialogs Automobilwirtschaft Baden-Württemberg (SDA) gefördert. Zudem beteiligen sich namhafte Partner aus der Automobilindustrie, Zulieferindustrie und Mineralölwirtschaft.
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  • Regenerativ hergestellte Kraftstoffe (reFuels) in Mengen für kleine Flottentests bereitstellen
  • Verfahren zur Herstellung und Nutzung von reFuels ganzheitlich bewerten
  • „(Anwendungs-)Eigenschaften der reFuels bewerten
  • „In der Anwendung demonstrieren
  • „Zivilgesellschaftliche Akteure einbinden
  • „In die Gesellschaft kommunizieren
  • „Zur CO₂ -Neutralität beitragen
  • „Vorbereitung der Skalierung regenerativer synthetischer Kraftstoffe
An der Verwirklichung dieser Ziele arbeiten sechs Institute des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT).
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Seit 2019 arbeiten sechs Institute des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) daran, reFuels in ihrer gesamten Bandbreite zu erforschen und zu bewerten.
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Institute des KIT

Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen des Instituts für Kolbenmaschinen haben reFuels in der Anwendung erprobt. Dazu haben sie reFuels-Kraftstoffe auf Motorenprüfständen und bei Testfahrten unter realen Fahrbedingungen auf der Straße untersucht. So konnten sie das Emissionsverhalten dieser erneuerbaren Kraftstoffe analysieren und bewerten.

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Das IKFT ist eines von zwei am bioliq® Verfahren beteiligten Institute. Die Verfahrensstufen I (Pyrolyse) und IV (Kraftstoff- bzw. Benzinsynthese) wurden vom IKFT entwickelt, wissenschaftlich-technisch begleitet und betrieben. Im reFuels Projekt kommt der Herstellung von bioliq® Benzin aus Biomasse eine besondere Bedeutung zu. Der Kraftstoff aus 100% Biomasse konnte in größeren Mengen produziert und im Motorenprüfstand des IFKM getestet und qualitativ bewertet werden. Das bioliq® Benzin kann in gängigen Motor- und Autotypen eingesetzt, und kann herkömmlichem Benzin zu 15 % beigemischt werden.

Zur Webseite des Instituts.
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Das Institut für Mikroverfahrenstechnik (IMVT) des KIT
erprobt im Rahmen des reFuels-Projekts synthetische Dieselkraftstoffe (E-Fuels).

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Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) haben sich in ihrer Forschung damit auseinandergesetzt, welche Implikationen reFuels für die Gesellschaft haben, welche Bedeutung ihnen in aktuellen Energiesystemanalysen zukommt und wie ihre Ökobilanz aussieht.
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Das Engler-Bunte-Institut veredelt den Kraftstoff

Zur Webseite des Instituts
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DIe Projektinhalte

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bioliq®-Anlage

Wie werden Biofuels hergestellt?

Energy Lab 2.0

Wie werden E-Fuels hergestellt?

Anwendungstests

Wie verhalten sich reFuels im Fahrbetrieb?

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Anwendungstests

Um die reFuels-Kraftstoffe umfassend bewerten zu können, ist das Emissionsverhalten im tatsächlichen Fahrbetrieb nachzuweisen.
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Prüfstände

Zunächst haben die Forschenden am Institut für Kolbenmaschinen (IFKM) des KIT, das von Prof. Thomas Koch geleitet wird, grundlegende Experimente auf Motorenprüfständen durchgeführt.
Dabei konnten sie das Emissionsverhalten von reFuels unter Laborbedingungen untersuchen, um die reFuels-Kraftstoffe genauer beurteilen zu können.
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Die Untersuchung der Kraftstoffeigenschaften begann an einem Einzylindermotoren-Prüfstand. Ein Einzylindermotor eignet sich deshalb bestens, weil hier einzelne Parameter genau betrachtet werden können.

Zur Bewertung der Kraftstoffeigenschaften hinsichtlich der Emissionswerte wurden auf dem Einzylindermotoren-Prüfstand gasförmige Emissionen sowie Partikelanzahl berücksichtigt und gemessen. Dafür ist der Prüfstand mit einer Abgasmessanlage und einem Partikelmessgerät ausgerüstet. So können NOx­, CO, HC* und die Partikelanzahl gemessen werden.

*HC meint Emissionen aus flüchtigen organischen Substanzen aus Kohlenwasserstoffen
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Die Grundlagenuntersuchungen am Einzylindermotor für Benzin hat Mitra Zabihigivi am IFKM durchgeführt.

Bei den Untersuchungen der Ottokraftstoffe wurden die beiden Kraftstoffe G40 und E5 hisnichtlich der Schadstoffemissionen und Partikelanzahl analysiert.
Dabei konnten für G40 Vorteile bei den CO-, HC- und NOx-Werten festgestellt werden. Bei den PN-Werten war keine wesentliche Verschlechterung im Vergleich zum E5-Kraftstoff festzustellen, allerdings wird hier noch weitere Forschung zur Optimierung der PN-Werte notwendig sein.

Die Diagramme zeigen die Messergebnisse:
  • In den grün markierten Bereichen hat G40 bessere Emissionswerte als E5 gezeigt.
  • In den rot gekennzeichneten Bereichen sind die Emissionswerte für E5 niedriger als für G40.
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Der Versuchsaufbau auf der dieselmotorischen Seite entspricht dem der ottomotorischen Einzylinderuntersuchungen. Als Versuchsträger diente ein PKW-Einzylinderaggregat des Projektpartners Daimler. Der Motor hat ein Verdichtungsverhältnis von 15,5:1 und einen Hubraum von 487 cm³.

Im Rahmen der Einzylinderuntersuchungen wurden die in der EN 590 liegenden Kraftstoffe untersucht.

Die Grafiken zeigen die spezifischen Stickoxidemissionen (Bild oben) sowie die Brenndauer (Bild unten). Es ist schön zu sehen, dass die Kraftstoffe, wie erwartet, innerhalb der Norm keine relevanten Unterschiede aufzeigen. (Um die gesamte Grafik zu sehen, darauf klicken.)
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Zusätzlich hat Thomas Weyhing am IFKM Untersuchungen an einem Prüfstand mit Vollmotor durchgeführt.

Der entscheidende Unterschied zu den Grundlagenuntersuchungen am Einzylinder besteht in der Möglichkeit, transiente, d.h. reale Fahrbedingungen abzubilden. Solche Bedingungen sind die Dynamikänderungen und Anpassungen der Temperatur.

In seinen Untersuchungen hat Thomas Weyhing den Fokus auf den Kaltstart in transienten Zyklen gelegt: Wie hoch fallen die gasförmigen Emissionen aus? Wie sieht die Partikelanzahl und -verteilung aus?
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Die Tests führte er mit einem 1l-Dreizylindermotor von Ford mit Direkteinspritzung und eienr maximalen Leistung von 125 PS durch.

Getestet und verglichen hat er die Kraftstoffe G40 und E5.

Dabei hat er Starttemperaturen bis zu minus 20°C sowie den Einfluss der Kraftstoffe auf die Ölverdünnung untersucht.

Große Unterschiede zwischen den Kraftstoffen zeigten sich nicht: innerhalb der ersten 120s des Zyklus waren keine Unterschiede zwischen den Kraftstoffen hinsichtlich der Partikelanzahl zu erkennen. Erst wenn der Motor wärmer wird, kann der G40-Kraftstoff mit einer besseren Partikelanzahl punkten.
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Der Versuchsaufbau ähnelt dem der Ottokraftstoffversuche.

Als Versuchsmotor kam ein 2 l-Vierzylinder Dieselmotor mit einer maximalen Leistung von 143 kW zum Einsatz. Das Versuchsprogramm umfasst auch Kaltstartuntersuchungen bis minus 20°C mit unterschiedlichen transienten Zyklen.
Getestet und verglichen wurden die Kraftstoffe B7, R33 und HVO (paraffinischer Diesel).

Über den kompletten Zyklus war zwischen den Kraftstoffen kein relevanter Unterschied zu sehen. Lediglich in den drei Leerlaufphasen (rot markiert) unterscheidet sich HVO signifikant von den Kraftstoffen der Norm EN 590. In diesen Phasen kommt der paraffinische Diesel besser zu Geltung, sodass weniger Partikel emittiert werden. Weitere emissionsrelevante Komponenten zeigten jedoch keine Unterschiede.
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Die Tests am Prüfstand zeigten positive Ergebnisse und so konnte das TEam am Institu für Kolbenmaschinen (IFKM) des KIT einen Schritt weitergehen und untersuchen, wie sich die Kraftstoffe bei Straßenfahrten verhalten.
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RDE Fahrten

Das haben Dr. Uwe Wagner und sein Team am Institut für Kolbenmaschinen (IFKM) des KIT mittels sogenannter RDE-Fahrten (Real Driving Emissions) untersucht. RDE-Messungen dienen dazu, das reale Emissionsverhalten von Fahrzeugen im alltäglichen Gebrauch zu untersuchen.
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Um das reale Emissionensverhalten untersuchen zu können, werden RDE-Messungen im tatsächlichen Fahrbetrieb durchgeführt. So können die Messungen unter normalen Fahrbedingungen mit normalem Fahrmuster und normaler Nutzlast erfolgen.

Für die Testfahrten am KIT haben Dr. Wagner und sein Team vier verschiedene Pkw mit einem sogenannten PEMS ausgestattet. PEMS steht für "Portable Emissions Measurement System" oder "portables Emissionsmesssystem".

Das PEMS wird an der Anhängerkupplung installiert. Es dient zur Bestimmung der Schadstoffkonzentration direkt am Ende des Abgasstranges.

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Portables Emissionsmessgerät

Emissionsmessung von PN, NO/NO₂ und CO/CO₂

Mithilfe des portablen Emissionsmesssystems können Schadstoffkonzentrationen während der Fahrt gemessen werden. Dazu zählen Emissionen von  Partikeln, Stickstoffmonoxid/Stickstoffdioxid und Kohlenstoffmonoxid/ Kohlenstoffdioxid.

Betankung mit reFuels-Kraftstoffen

Die Testfahrzeuge (Diesel und Benzin) wurden für die RDE-Fahrten jeweils mit einem reFuel-Kraftstoff und für die Vergleichsfahrt mit einem konventionellen fossilen Kraftstoff betankt.
Das hier gezeigte Dieselfahrzeug wurde mit R33 (reFuel-Kraftstoff) betankt und für die Vergleichsfahrt mit B7.
Beim Benzinfahrzeug wurden G40 (reFuel-Kraftstoff) und E5 gegeneinander getestet.

RDE-Fahrten mit Kraftstoffblends

reFuels-Kraftstoffe sind bislang nur in geringen Mengen verfügbar. Dr. Uwe Wagner erklärt, welchen weiteren Grund es hat, dass bei den RDE-Tests solche Kraftstoffmischungen getestet wurden, denen bis zu ein Drittel synthetische Kraftstoffe beigemischt wurden.

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Streckenverlauf der RDE-Route - Quellen: Google Maps (Bild oben), KIT | IFKM (Bild unten)
Streckenverlauf der RDE-Route - Quellen: Google Maps (Bild oben), KIT | IFKM (Bild unten)
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RDE-Fahrten müssen auf definierten Streckenabschnitten stattfinden: in der Stadt, auf der Landstraße und der Autobahn. Jeder der drei Streckenabschnitte muss mindestens 16 Kilometer lang sein. Zudem sollten die Streckenabschnitte jeweils gleich lang sein.

Eine RDE-Fahrt besteht aus:
  • 34% Stadtbetrieb
  • 33% Landstraßenbetrieb
  • 33% Autobahnbetrieb
Je nach Fahrzeuggeschwindigkeit wird die Fahrt einem der drei Streckenabschnitte zugeordnet. Zum Stadtbetrieb zählen die Streckenabschnitte mit einer maximalen Fahrzeuggeschwindigkeit von 60 km/h. Zum Überlandteil zählen Fahrzeuggeschwindigkeiten von 60-90 km/h und Geschwindigkeit von über 90 km/h wird dem Autobahnbetrieb zugeordnet.
Die Dauer der Fahrt muss zwischen 90 und 120 Minuten betragen.

So ist sichergestellt, dass den aktuellen gesetzlichen Vorgaben entsprochen wird, die auch zur Zertifizierung von Neufahrzeugen dienen. Zudem sind die Ergebnisse so auch vergleichbar.
Streckenverlauf der RDE-Route - Quellen: Google Maps (Bild oben), KIT | IFKM (Bild unten)
Streckenverlauf der RDE-Route - Quellen: Google Maps (Bild oben), KIT | IFKM (Bild unten)
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Auf Testfahrten wurden RDE-Messungen sind mit zwei Dieselkraftstoffen - B7 und R33 - durchgeführt. Als Testfahrzeug diente ein Audi Q3 Sportback, 2,0 l Dieselfahrzeug mit SCR*, Euro 6d.

*SCR (selektive katalytische Reduktion) ist eine Technologie zur Verringerung von Stickoxiden in Abgasen von Verbrennungsmotoren.


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Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit einem 2L-Dieselfahrzeug mit den Kraftstoffen B7/R33 in zwei verschiedenen Fahrzeugmodi
Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit einem 2L-Dieselfahrzeug mit den Kraftstoffen B7/R33 in zwei verschiedenen Fahrzeugmodi
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Beispielhafte Ergebnisse der RDE-Fahrten mit dem 2,0 L Dieselfahrzeug mit B7 und R33 zeigen ein großes Potenzial  des reFuels-Kraftstoffs R33 bei der Reduktion der Emission von Stickoxiden (NOx) und der Partikelanzahl im Vergleich zum konventionellen Diesel B7.

Da das Fahrzeug über verschiedene Modi verfügte, konnten die Versuche im Dynamic-Modus und im Efficiency-Modus durchgeführt werden.
Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit einem 2L-Dieselfahrzeug mit den Kraftstoffen B7/R33 in zwei verschiedenen Fahrzeugmodi
Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit einem 2L-Dieselfahrzeug mit den Kraftstoffen B7/R33 in zwei verschiedenen Fahrzeugmodi
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Auf Testfahrten wurden RDE-Messungen auch mit zwei Otto-Kraftstoffen - E5 und G40 - durchgeführt. Als Testfahrzeug diente ein Ford Tourneo, 1,0 l EcoBoost, Euro 6d.
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Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit 1L-Benzin-Fahrzeug mit den Kraftstoffen E5/G40.
Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit 1L-Benzin-Fahrzeug mit den Kraftstoffen E5/G40.
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Die Ergebnisse für E5 und G40 zeigen einen Vorteil bei den Partikel-Emissionen für den reFuel-Kraftstoff G40 im Vergleich zum konventionellen Benzin E5.

Darüber hinaus sind bei dem NOx-Verhalten keine wesentlichen Unterschiede zwischen E5 und G40 zu erkennen, also keine Verschlechterung.

Die RDE-Fahrten wurden bei verschiedenen Umgebungstemperaturen und verschiedenen Motorkühlmitteltemperaturen durchgeführt. Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse beim Startpunkt mit einer Motorkühlmitteltemperatur von -2°C beziehungsweise 19°C.

Beide Grafiken zeigen fast identische Werte für mittlere Geschwindigkeit (km/h) und auch für v*apos (repräsentiert das dynamische Verhalten für jede Fahrt). Das heißt, die Fahrten wurden unter vergleichbaren Bedingungen durchgeführt.

Weitere RDE-Tests bestätigten das gleiche Potenzial bei Verwendung der reFuels-Kraftstoffe.
Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit 1L-Benzin-Fahrzeug mit den Kraftstoffen E5/G40.
Die Grafiken zeigen die beispielhaften Ergebnisse der RDE-Fahrten mit 1L-Benzin-Fahrzeug mit den Kraftstoffen E5/G40.
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Dr. Uwe Wagner zieht ein positives Fazit nach den Tests und Messungen bei den RDE-Fahrten mit den reFuels-Kraftstoffen.

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Dauerlauftests

Über 500.000 km haben Lkw mit XtL-Diesel in einem Flottenversuch bei Müller - Die lila Logistik in Kooperation mit der Porsche Logistik zurückgelegt. Das Ergebnis: durchweg positiv.

Im Rahmen eines laufenden Flottenversuchs werden Nutzfahrzeuge von verschiedenen Herstellern mit einem regenerativen Dieselkraftstoff, der unter dem Handelsnamen C.A.R.E.-Diesel® vertrieben wird, betankt und betrieben. Dieser entspricht der Dieselnorm EN15940 und besitzt eine leicht geringere Dichte als B7-Diesel. Während der gesamten bisherigen Dauer des laufenden Flottenversuchs kam es zu keinerlei Problemen mit den Fahrzeugen. Die Fahrzeuge wurden dabei in keiner Weise auf den neuen Kraftstoff angepasst.
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Technologiepartnerschaft

Mit diesen Fragen haben sich Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) auseinandergesetzt.
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reFuels und Zivilgesellschaft

Dr. Dirk Scheer vom Institut für Technikfolgenabschätzung
und Systemanalyse (ITAS) des KIT nimmt die Folgen eines möglichen Einsatzes von reFuels auf unsere Gesellschaft in den Blick. Mit seinen Kolleginnen und Kollegen hat er untersucht, wie sich gesellschaftliche Interessengruppen zu reFuels positionieren.
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Dr. Dirk Scheer (ITAS)
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In der Gesamtschau der Ergebnisse konnten drei übergreifende Narrative identifiziert werden:

  1. reFuels sind entscheidend für das Gelingen der Verkehrswende
  2. reFuels haben Potenzial - bei Verkehrsträgern ohne Alternative und unter Einhaltung von Nachhaltigkeitskriterien
  3. Verkehrswende als nachhaltige, bezahlbare, sichere und komfortable Mobilität - wenn reFuels dazu beitragen, dann ja!

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass es unter den Verbänden einen Minimalkonsens für reFuels als Baustein einer Klimaschutzstrategie gibt.

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Die Hypothesen, die aus der Literaturanalyse zu den Stakeholderpositionen abgeleitet wurden, haben Dr. Scheer, Lisa Schmieder und Julian Pfeiffer in einem Workshop mittels Befragung von Expertinnen und Experten überprüft und empirisch validiert. Den Forschungsbericht finden Sie hier.

Neun Expertinnen und Experten von acht Institutionen aus Wirtschaft*, Umwelt** und Zivilgesellschaft*** (sowie ein Wissenschaftsinstitut****) waren bei dem Workshop vertreten.


* VDA, BEM, Lufthansa
** WWF, Germanwatch
*** KDA, vzbv
**** DBFZ
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Überwiegende Übereinstimmung besteht unter den Expertinnen und Experten in folgenden Punkten:
  1. Regenerative Kraftstoffe sind für eine gelingende Verkehrswende im Rahmen eines ambitionierten Klimaschutzes ein essentieller Baustein.
  2. Als Baustein ergänzen reFuels andere alternative Antriebe.
  3. reFuels sind dann unstrittig, wenn sie strombasiert (wirtschaftlich) hergestellt werden können und bei Verkehrsträgern ohne technische Alternative wie Luft-, Schiffs- und Langstreckenschwerverkehr eingesetzt werden.
  4. Der breite Einsatz strombasierter Kraftstoffe wird auf Kraftstoffimporte angewiesen sein.
  5. Er wird bei Verbraucherinnen und Verbrauchern aufgrund geringer Alltagsanpassung auf eher große Akzeptanz treffen.
  6. reFuels müssen auf einem klimaverträglichen Strommix und einer klimaverträglichen Kohlenstoffquelle basieren.
  7. Für einen Markthochlauf von regenerativen Kraftstoffen kommt es nicht ohne aktive nationale und internationale Anstrengungen zum Aufbau von Wertschöpfungsketten und Technologieinnovation und -diffusion.
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Die Analysen haben gezeigt, dass regenerative Kraftstoffe unter klar eingegrenzten Bedingungen im Rahmen eines ambitionierten Klimaschutzes ein essentieller Baustein sein können.

Welche Rolle reFuels bei der Erfüllung von Klimaschutzzielen spielen könnten, erklärt Dr. Dirk Scheer im folgenden Video:
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Vortrag "reFuels: synthetische Kraftstoffe als Beitrag für eine Verkehrswende"

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Systemanalyse und Technikfolgenabschätzung

Im Bereich "Systemanalyse und Technikfolgenabschätzung" wurde eine volkswirtschaftliche Systemanalyse durchgeführt und eine Technikfolgenabschätzung über das Life Cycle Assessment (Ökobilanz) vorgenommen.
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Energiesystemmodellierungen versuchen mittels Computersimulation erfolgversprechende Pfade hin zur Klimaneutralität zu identifizieren. Sie dienen als wichtiges Standbein der wissenschaftlichen Politikberatung zur Energiewende. Dabei stellt sich die Frage, welche Rolle reFuels spielen können.
In diesem Zusammenhang haben Lisa Schmieder und Dr. Scheer über eine Dokumentenanalyse untersucht, welche Bedeutung reFuels in aktuellen Energiesystemanalysen haben und welche Rolle ihnen im Gesamtbild der deutschen Energiewende zukommt. Dabei zeigt sich, dass insbesondere für die Erreichung einer 95%igen Treibhausgasreduktion gegenüber 1990 der Einsatz dieser Kraftstoffe von besonderer Relevanz ist.
Den dazugehörigen Forschungsbericht finden Sie hier.
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Manuel Andresh, Dr. Andreas Patyk und Dr. Martina Haase vom Institut für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) haben die potenziellen Umweltwirkungen regenerativer Kraftstoffe im Vergleich zu fossilen Kraftstoffen untersucht.

Dazu nutzten sie die Methode der Ökobilanz (englisch Life Cycle Assessment oder kurz LCA). Bei ihrer Analyse haben sie die gesamten Lebenswege der Kraftstoffe ("von der Wiege bis zur Bahre") betrachtet.

Die Forschungsarbeit wurde vom unabhängigen Paul Scherrer Institut (PSI) mit positivem Ergebnis begutachtet.
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In der Ökobilanz haben die Forschenden sowohl Advanced Biofuels als auch E-Fuels betrachtet.

Hinsichtlich der E-Fuels zeigte sich, dass die Stromquelle entscheidende Bedeutung hat, weil sie die gesamte Ökobilanz beeinflusst. Entscheidend ist daher, dass der Strom aus erneuerbaren Quellen stammt. Zugleich müssen Anlagen zur Kraftstoffproduktion mit einer möglichst hohen Auslastung (Volllaststunden) betrieben werden. Unter diesen Voraussetzungen ergeben sich hohe CO2-Einsparpotenziale über den gesamten Lebenszyklus. Da die Potenziale zur Erzeugung erneuerbaren Stroms in Deutschland begrenzt sind, bieten Standorte im Ausland bessere Voraussetzungen.

Bei Betrachtung der Advanced Biofuels aus dem bioliq-Prozess ergab sich ebenfalls ein hohes Einsparpotenzial. Dieses wird nur eingeschränkt durch die begrenzte Verfügbarkeit von Biomasse, aus der die Kraftstoffe hergestellt werden.
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In einer zweiten Phase haben Dr. Olaf Toedter und Philipp Weber vom IFKM die Ökobilanz hinsichtlich der Nutzung der regenerativen Kraftstoffe analysiert.

Dabei konnten sie auf die Ergebnisse der ersten Ökobilanz zurückgreifen.   Auf Seite der Dieselkraftstoffe wurde der R33®-Blend, der aus 26 Vol.-% paraffinischem Diesel, 7 Vol.-% FAME und 67 Vol.-% fossilem Diesel gemischt wird, untersucht. Der gegenüber B7 zusätzliche Anteil von 26 Vol.-% erneuerbarem Dieselkraftstoff ermöglicht in Bestandsfahrzeugen eine Reduktion von 8,86 t CO2äq. Dieser entspricht einer Reduktion um ca. 22 %. Auf Seite der Ottokraftstoffe ergab sich im Falle der Beimischung von 30 Vol.-% bioliq®-Benzin eine bis zu 34-%ige Reduktion der durch die Nutzung emittierten CO2äq.

Den dazugehörigen Forschungsbericht können Sie hier lesen.
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